Zweites Quartal 2002: Evotec OAI: Wachstumsziele erneut erreicht













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Umsatzsteigerung von 26% auf 33,2 Mio. Euro, innerhalb der Wachstumserwartung


Jahresfehlbetrag um 82% auf -13,7 Mio. Euro reduziert


EBITDA um 28% verbessert


Verbrauch an liquiden Mitteln im Jahresvergleich signifikant reduziert


Starke Auftragslage: 73% des von den Analysten erwarteten Umsatzes für 2002 abgedeckt

 
Hamburg, Deutschland | Abingdon, England - Evotec OAI gab heute den Bericht zum zweiten Quartal sowie zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2002 bekannt.
Im Geschäftsbereich Forschungsdienstleistungen wuchs der Umsatz um 26% auf 28,8 Mio. Euro (2001: 22,9 Mio. Euro). Er liegt damit im Rahmen unserer Wachstumserwartung von 20 bis 30% pro Jahr. Die chemischen Forschungsdienstleistungen verliefen weiterhin sehr gut. Neue Kooperationen mit Merck, Rigel, Ionix, Point Therapeutics and Geltex addierten sich zu zahlreichen bedeutenden langjährigen Partnerschaften mit Serono, Vertex und weiteren Kunden. Der Geschäftsbereich Forschungstechnologien und -instrumente erfuhr ein Umsatzwachstum von 29% auf 4,4 Mio. Euro (2001: 3,4 Mio. Euro). Evotec Technologies' Geschäft im Bereich Laborgeräte und Anwendungen verzeichnete einen Umsatz von 2,3 Mio. Euro (2001: 2,6 Mio. Euro). Dies stellt zwar absolut einen leichten Umsatzrückgang dar, jedoch enthielt der Umsatz des Vorjahres eine außergewöhnliche Lieferung an Olympus, Japan, die 15 Analysegeräte auf Vorrat genommen haben.
Evotec OAI verzeichnete 50 % des Umsatzes in den USA, 48 % in Europa und 2 % in Japan.
 
"Wir freuen uns darüber, unsere Wachstumsziele der ersten sechs Monate diesen Jahres erneut erreicht zu haben," sagte Jörn Aldag, Vorstandsvorsitzender der Evotec OAI. "Trotz der angespannten Kapitalmarktlage und ihrem wachsenden Einfluss auf die Pharma- und Biotechindustrie sind wir zahlreiche neue Partnerschaften eingegangen und haben weiterhin ausgezeichnete Leistungen in bestehenden Forschungs- und Entwicklungskooperationen erzielt. Wir sind auf dem richtigen Weg, uns zu einem einzigartigen Wirkstoffforschungsunternehmen zu entwickeln, das strategische Wirkstoffforschungsprogramme durch gutes Wachstum im Bereich der Forschungsdienstleistungen unterstützt."
 
Besondere Ereignisse und Veröffentlichungen im Berichtszeitraum:
 

Wir haben ein Umsatzwachstum von 26% gegenüber Vorjahr erreicht sowie mehrere Verträge im Bereich der biologischen und/oder integrierten Wirkstoffforschung mit neuen Kunden im zweiten Quartal abgeschlossen: Taisho, Infinity und U3 Pharma. Insgesamt hat Evotec OAI 12 neue Kunden dazu gewonnen sowie weitere 8 Kooperationsvereinbarungen im Laufe des Jahres erneuert oder erweitert.

 

Wir arbeiten weiterhin erfolgreich an zahlreichen Aufträgen von Partnern aus der Pharma- und Biotechnologie-Industrie, darunter Merck & Co., Amgen und Serono.

 

Evotec OAI hat auf ihre hohe Kompetenz in der Analyse von zellulären Vorgängen weiter aufgebaut:

Unsere eigene EVOscreen® Mark III-Anlage hat den internen Abnahmetest in Hamburg erfolgreich bestanden und demonstriert derzeit ihre Leistungsstärke im zellulären ultra-Hochdurchsatz-Screening.
Zur Auswertung von zellulären Vorgängen im ultra-Hochdurchsatz-Screening setzt Evotec OAI die Fluoreszenzmarker "Reef Coral Fluorescent Proteins (RCFP)" ein. Sie wurden von BD Biosciences Clontech einlizenziert.
Darüber hinaus haben wir Screeningsysteme für den mittleren Substanzdurchsatz implementiert. Dank sich ergänzender Detektionstechnologien konnten wir unser Portfolio an funktionalen zellbasierten Testsystemen erweitern.
 

Evotec OAI gab die Besetzung einer Reihe von Schlüsselpositionen im Management-Team bekannt. Sie dienen zur Vorbereitung des Unternehmens auf die nächste Wachstumsphase:

Dr. John Kemp, 49, trat per 1. Juli 2002 als Vorsitzender der Geschäftsführung von Evotec Neurosciences (ENS) in die Evotec OAI-Gruppe ein. Zuvor war er Leiter (Vice President) der präklinischen ZNS-Forschung von Roche.
Sean Marett, 37, wurde per 1. Juli 2002 zum Vorstand Marketing und Vertrieb befördert. Vor seinem Eintritt bei Evotec OAI war Sean Marett Direktor der Einheit "New Product Development, US Operating Division" bei GlaxoSmithKline.
Dr. Mario Polywka, Vorstand "Operations" wird das Unternehmen nach elf Jahren bei Evotec OAI und Oxford Asymmetry International per Ende August 2002 verlassen.
 
F&E auf Forschungsanwendungen fokussiert. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung der ersten sechs Monate beliefen sich auf 12,1 Mio. Euro. Sie lagen damit, wie geplant, auf Vorjahresniveau (2001: 11,9 Mio. Euro). Unsere Forschungsaktivitäten fokussierten sich hauptsächlich auf Wirkstoffforschungsanwendungen (insbesondere zelluläre Testsysteme, ADME/T und computergestützte Chemie) sowie auf unser Wirkstoffforschungsprogramm auf dem Gebiet der Alzheimer-Krankheit (Evotec Neurosciences).
 
Operativer Verlust um 80% verbessert. Der operative Verlust der ersten sechs Monaten verbesserte sich deutlich auf -15,3 Mio. Euro. Er ist damit um 80% geringer als in der Vergleichsperiode des Vorjahres (2001: -77,7 Mio. Euro). Zu einem großen Teil ist dies die Konsequenz niedrigerer Abschreibungen auf Goodwill (Firmenwert) und andere immaterielle Vermögensgegenstände. Gemäß geänderter US GAAP-Vorschriften wird der Goodwill aus Akquisitionen nicht mehr regelmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal im Jahr auf Werthaltigkeit überprüft und nur bei Bedarf berichtigt. Entsprechend dieser neuen Regelung haben wir den Goodwill mit dem fairen Wert unseres Chemiegeschäftes per 1. Januar 2002 verglichen. Die Analyse hat keine Notwendigkeit zur Sonderabschreibung ergeben, so daß wir gemäß der neuen Vorschriften die Abschreibungen lediglich auf sonstige immaterielle Vermögensgegenstände beschränken konnten. Wegen der aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten und in der Biotechnologie- und Pharmaindustrie haben wir jedoch entschieden, die Überprüfung des Goodwills später im Jahr noch einmal zu wiederholen.
Ohne Berücksichtigung von Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände belief sich der operative Verlust in den ersten sechs Monaten auf -9,2 Mio. Euro (2001: -9,1 Mio. Euro). Die Verbesserung des Bruttoergebnisses in Höhe von 2,4 Mio. Euro wurde durch die oben erwähnte Steigerung der Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie andere operative Aufwendungen für die neu in Betrieb genommene Pilotanlage kompensiert.
Fehlbetrag um 82% reduziert. Während der ersten sechs Monate diesen Jahres verbesserte sich der Fehlbetrag um 82% auf -13,7 Mio. Euro (2001: -77,6 Mio. Euro). Auch dies ist hauptsächlich die Folge niedrigerer Abschreibungen. Darüber hinaus hat die steuerliche Behandlung den Fehlbetrag reduziert. Latente Steueraufwendungen in England (-0,9 Mio. Euro) sowie weltweite effektive Steuern (-0,1 Mio. Euro) wurden mit dem latenten Steuerertrag aus akquisitionsbedingten Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (1,6 Mio. Euro) verrechnet.
Das Ergebnis pro Aktie betrug -0,39 Euro (2001: -2,19 Euro).
 
EBITDA verbesserte sich um 28%. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verbesserte sich um 28% auf -3,1 Mio. Euro (1. HJ 2001: -4,3 Mio. Euro). Das EBITDA pro Aktie verbesserte sich um 25% von -0,12 Euro in 2001 auf -0,09 Euro in 2002.
 
Verbrauch an liquiden Mitteln deutlich zurückgegangen. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug am Ende der ersten sechs Monate 2002 -4,8 Mio. Euro (2001: -4,7 Mio. Euro). Darin enthalten ist eine Zunahme des Nettoumlaufvermögens ("working capital") in Höhe von 2,0 Mio. Euro (z.B. Merck & Co., Novartis, etc.).
Unsere liquiden Mittel incl. des Wertpapierbestandes beliefen sich am 30. Juni 2002 auf 18,3 Mio. Euro. Die Abnahme um 9,5 Mio. Euro gegenüber dem Jahresanfangsbestand resultiert aus dem Fehlbetrag (und dem daraus resultierenden negativen Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit) sowie aus Investitionen in Höhe von 4,4 Mio. Euro. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2001 ist der Verbrauch an liquiden Mitteln deutlich zurückgegangen, im wesentlichen bedingt durch die geringeren Investitionen. Auf Basis unseres Auftragsbestandes sowie unseres Geschäftsplans sind wir zuversichtlich, unsere Liquidität gegen Ende 2002 zu verbessern.
 
Ausblick 2002. Im ersten Halbjahr diesen Jahres haben wir ein starkes Umsatzwachstum erzielt. Obwohl wir unsere Ziele zu einer Zeit definiert haben, zu der die allgemeine Marktlage noch wesentlich stärker gewesen ist, erwarten wir trotz der schwierigen Marktbedingungen weiterhin, ein Wachstum des Jahresumsatzes von 20-30% sowie ein positives EBITDA zu erreichen. Wir sehen allerdings auch, dass unsere Kunden aus der Biotechtechnologieindustrie zukünftig steigendem Druck ausgesetzt sind, ihre Forschungs- und Entwicklungsausgaben sorgfältig zu steuern. Obwohl die Vorhersagbarkeit für neue Aufträge gegenwärtig zunehmend schwierig ist, signalisieren Pharmaunternehmen weiterhin ein starkes Interesse an strategischem Outsourcing von Wirkstoffforschungsaktivitäten. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer integrierten biologischen und chemischen Forschungsdienstleistungen besonderes gut positioniert sind, um unseren Kunden klare wirtschaftliche und Effizienzvorteile anbieten zu können.
Unser Auftragsbuch ist kontinuierlich weiter gewachsen: Per Juli 2002 hatten wir bereits 73 % des von den Analysten erwarteten Umsatzes für das aktuelle Geschäftsjahr (Konsens: 85 Mio. Euro) abgedeckt, zudem stehen wir gegenwärtig in zahlreichen Verhandlungen über neue Verträge. Wie im Vorjahr, erwarten wir, dass das vierte Quartal das umsatzstärkste Quartal sein wird.
Die schwierige Kapitalmarktsituation und die daraus resultierenden Unsicherheiten hinsichtlich der Terminierung von neuen Aufträgen veranlassen uns zu mehr Vorsicht und zu einem zunehmenden Schwerpunkt auf unser Kosten- und Kapazitätenmanagement.
Strategisch gesehen entwickelt sich das Geschäft planmäßig. Die Entwicklung unseres Kerngeschäftes, integrierte Wirkstoffforschungs- und entwicklungsdienstleistungen, genießt auch in Zukunft höchste Priorität. Wir werden ihren kurzfristigen finanziellen Beitrag weiter verbessern und ihr mittel- und langfristiges Umsatzpotential durch Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen maximieren. Zudem setzen wir unsere leistungsstarke Forschungsplattform ein und bauen so auf unsere Kompetenzen im Bereich ausgewählter Wirkstoffforschungsprogramme auf, um langfristig Wert zu schöpfen und uns für zukünftige hochwertige Outsourcing-Modelle vorzubereiten. Der Fokus unserer Aktivitäten auf diesem Gebiet liegt heute auf unserem ENS-Alzheimer-Programm. Evotec OAI wird ihre Ressourcen weiter auf den Bereich der Medikamentenforschung konzentrieren.