Evotec akquiriert ENS und sichert 47 Mio. € Barkapital für die Entwicklung ihrer Pipeline an neurologischen Wirkstoffen













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Evotec baut die eigene Wirkstoffforschung und -entwicklung aus und verstärkt Augenmerk auf die Cash-Generierung im Auftragsforschungsgeschäft

Hamburg, Deutschland | Oxford, England - Evotec OAI AG (Deutsche Börse: EVT; Evotec), ein in Hamburg ansässiges Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmen, gibt heute die Akquisition der ausstehenden 78% an Evotec Neurosciences (ENS Holdings, Inc. oder ENS) bekannt und hält damit künftig alle Anteile an der Gesellschaft. ENS beschäftigt sich mit der Erforschung und Entwicklung von Arzneistoffen zur Behandlung der Alzheimer'schen sowie weiterer Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS), für die ein hoher therapeutischer Bedarf besteht. Die Akquisition erfolgt im Zuge eines Aktientauschs, bei dem etwa 14.300.000 neue Aktien ausgegeben werden. Die Transaktion bewertet ENS mit 49 Mio. Euro, worin der Bargeldbestand von ENS in Höhe von etwa 20 Mio. Euro enthalten ist.
 
Für Evotec hat die Weiterentwicklung und Expansion ihres Auftragsforschungsgeschäfts hohe Priorität. Die Kombination ihrer leistungsstarken industriellen Plattform zur Erforschung von Wirkstoffen mit den Entwicklungsprogrammen von ENS bringen dem Unternehmen alle Fähigkeiten und Know-how für die Erforschung und die Entwicklung von Arzneistoffen zur Behandlung von ZNS-Erkrankungen. Durch diesen zusätzlichen Fokus  auf die eigene Arzneistoffentwicklung - in ausgewählten Programmen bis zum Nachweis der Wirksamkeit im Menschen - kann Evotec einen wesentlich größeren Teil des Wertes bewahren, den das Unternehmen in Partnerschaften mit der Pharmaindustrie generiert.
 
Evotec verkündet darüber hinaus, dass diese neuen und signifikant erweiterten Fähigkeiten von Evotec eine Gruppe von Investoren ("die Investoren") derart überzeugt hat, dass sie sich heute dazu verpflichtet haben, 10 Mio. neue Evotec-Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung für 2,72 Euro pro Aktie zu zeichnen. Unter Berücksichtigung der Akquisition von ENS und der Einnahmen aus der Kapitalerhöhung wird sich der Bestand an liquiden Mitteln von Evotec auf über 60 Mio. Euro erhöhen. Dieser setzt sich zusammen aus 20 Mio. Euro Bargeldreserven von ENS, 27 Mio. Euro aus der Kapitalerhöhung sowie etwa 15 Mio. Euro liquiden Mitteln in Evotecs Bilanz zum Zeitpunkt der Ankündigung der Transaktionen. Diese Mittel wird Evotec dazu verwenden, die Entwicklung der ENS-Pipeline zu beschleunigen und zu erweitern. Dabei sollen bereits 2006 zwei Arzneistoffkandidaten in der Phase der klinischen Entwicklung sein, von denen zumindest einer im Jahr 2008 das Stadium des "Proof of concept", d.h. den Wirksamkeitsnachweis im Menschen, erreicht hat und damit für die Auslizenzierung an entsprechende Partner zur Verfügung steht. Altaktionäre von Evotec erhalten die Möglichkeit, durch Ausübung ihrer Bezugsrechte zu den gleichen Konditionen wie die Investoren und anteilig entsprechend ihres aktuellen Evotec-Aktienbestandes an der Kapitalerhöhung teilzunehmen. Die Durchführung dieser Kapitalerhöhung unterliegt der Zustimmung der kommenden Ordentlichen Hauptversammlung des Unternehmens am 7. Juni 2005.
 
Jörn Aldag, Vorstandsvorsitzender von Evotec, kommentiert: "Diese beiden Transaktionen, die Akquisition von ENS und die Kapitalerhöhung, bilden eine starke Basis, um unsere langjährige Erfahrung und Kompetenz in der Auftragsforschung für eine größere Wertschöpfung zu nutzen. Sie erlauben Evotec, ihre proprietären Programme signifikant auszubauen und  unser eigenes Portfolio mit Fokus auf Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu etablieren. Durch die heute verkündete Akquisition von ENS gewinnen wir Zugang zu erstklassiger wissenschaftlicher Expertise, deren Qualität bereits durch Partnerschaften mit einigen der weltweit größten Pharmaunternehmen untermauert worden ist. Auch integrieren wir darüber eine attraktive Produkt-Pipeline, für die wir die Finanzierung zur Weiterentwicklung bis zum "Proof of concept" sichergestellt haben. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Strategie, ein ausgewogenes Portfolio an Arzneistoffkandidaten in frühen als auch fortgeschrittenen Entwicklungsstadien aufzubauen, es uns ermöglichen wird, einen wesentlich größeren Teil der Wertschöpfung für unsere Aktionäre zu bewahren."
 
Mit Abschluss beider Transaktionen, der Akquisition und der Kapitalerhöhung, verfügt Evotec über die Ressourcen und Expertise, die für den Aufbau eines nachhaltigen Geschäfts in der ZNS-Forschung von Bedeutung sind. Dazu gehören:
 

Ein breites Portfolio an Programmen in der präklinischen Forschung, basierend auf neuartigen Ansätzen zur Behandlung der Alzheimer'schen und Parkinson'schen Erkrankung, neuropathischer Schmerzen und weiterer Erkrankungen des zentralen Nervensystems - der erste Arzneistoffkandidat soll bereits im Jahr 2005 die Phase der klinischen Studien erreichen, ein weiterer im Jahr 2006
Eine weltweit führende Expertise in der Wirkstoffforschung und
-entwicklung, eine beeindruckende Erfolgsbilanz in Kundenprojekten, sowie die kritische Masse zum Aufbau einer nachhaltigen Pipeline an Arzneistoffkandidaten
Lizenzvereinbarungen und Kooperationen im Bereich der ZNS-Forschung mit drei weltweit führenden Pharmaunternehmen (Roche, Boehringer Ingelheim und Takeda Pharmaceuticals)
Eine starke Liquiditätsposition: zusätzliche 47 Mio. Euro stehen für die Entwicklung des Arzneistoffportfolios zur Verfügung
Ein erstklassiges Auftragsforschungsgeschäft, das einen starken Beitrag zu den Forschungsressourcen leisten wird
Ein bewährtes Management-Team mit einem guten Netzwerk zu weltweit führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet von ZNS-Erkrankungen.

 
John Kemp, Geschäftsführer von ENS, wird dem Executive Committee von Evotec beitreten. Er fügte hinzu: "Die erfolgreiche Venture-Kapital-Finanzierung von ENS im vergangenen Jahr hat dazu beigetragen, dass unser Produktportfolio seitdem erhebliche Fortschritte machen konnte. Die Wiedereingliederung der Gesellschaft in die Evotec-Gruppe ist der konsequente nächste Schritt für ENS, denn Evotec und ENS verfolgen das gemeinsame Ziel, ein nachhaltiges Wirkstoffforschungsgeschäft auf dem Gebiet der ZNS-Erkrankungen aufzubauen. Durch die Kombination unserer Fähigkeiten und Expertise sind wir sehr gut positioniert, um dieses Ziel konsequent zu erreichen."
 
Strategie
Trotz hoher Ausgaben für Forschung und Entwicklung bleibt die Produktivität in der Produktentwicklung in der Pharmaindustrie deutlich hinter den Erwartungen zurück. Pharmaunternehmen greifen daher zunehmend auf externe Quellen zurück, um so ihre Entwicklungs-Pipelines aufzustocken. Evotec ist ein vollständig integriertes Auftragsforschungsunternehmen. Ihr Leistungsspektrum beinhaltet Expertise auf Spezialgebieten der Biologie, in der medizinischen Chemie und chemischen Entwicklung sowie in der Produktion von Arzneistoffen für Pharma- und Biotechnologieunternehmen weltweit. Dank dieser Fähigkeiten ist Evotec für die Entwicklung von Arzneistoffkandidaten in eigenen Programmen bestens positioniert, um so ihren internen Entwicklungsprozess zu erweitern und Produkte in einer späteren Phase auszulizenzieren als bislang möglich. Wir sind davon überzeugt, dass dies in besonderer Art und Weise den Bedarf der Pharmaindustrie an Produkten zur Einlizenzierung decken kann. So ist das Unternehmen in der Lage, ihre Aktionäre zu einem größeren Anteil an der Wertschöpfung partizipieren zu lassen.
 
Evotecs Strategie ist daher darauf ausgerichtet, durch den Aufbau eines  Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsgeschäftes ihre etablierten Aktivitäten in der Auftragsforschung mit eigenen Forschungsprogrammen auf dem Gebiet der ZNS-Erkrankungen zu ergänzen. Neben der Weiterentwicklung dieser Programme, plant Evotec zukünftig ihre Forschungsaktivitäten ggf. durch Akquisition von Produkten oder Unternehmen auszuweiten, um schnell ein breiteres Portfolio an präklinischen und klinischen Arzneistoffkandidaten aufzubauen. Zur Weiterentwicklung und Vermarktung dieser Arzneistoffkandidaten will Evotec Partnerschaften eingehen, idealerweise sobald diese Kandidaten die Phase II der klinischen Studien abgeschlossen und damit den Wirksamkeitsnachweis im Menschen erbracht haben.
 
Das Auftragsforschungsgeschäft, das aktuell restrukturiert wird, um künftig einen stärkeren Liquiditätsbeitrag zu leisten, gibt Evotec die notwendige Expertise und kritische Masse in der Wirkstoffforschung und -entwicklung. Für das Management der Gesellschaft hat die Weiterentwicklung und Expansion dieses Geschäftsbereichs nach wie vor hohe Priorität.
 
ENS
ENS ist auf die Entwicklung von Arzneistoffen für die Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems spezialisiert, darunter die Alzheimer'sche und andere neurologische Erkrankungen. ENS beschäftigt 31 Mitarbeiter an ihren operativen Standorten in Hamburg und Zürich.
 
Die am weitesten fortgeschrittenen Substanzen von ENS, die selektiven Antagonisten für den NR2B-Subtyp von NMDA-Rezeptoren, befinden sich gegenwärtig im fortgeschrittenen Stadium der präklinischen Entwicklung. Diese von Roche einlizenzierten Arzneistoffkandidaten behalten die Wirksamkeit nicht-selektiver Antagonisten bei - letztere wurden kürzlich zur Behandlung der Alzheimer'schen Erkrankung zugelassen -, verfügen jedoch über ein verbessertes Nebenwirkungsprofil. Es ist geplant, dass die am weitesten entwickelte Leitstruktur im Verlauf des Jahres 2005 die Phase der klinischen Studien erreicht, um hinsichtlich der Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen, darunter Alzheimer, Parkinson und neuropatische Schmerzen getestet zu werden.
 
Dass die Ergänzung Evotecs erstklassiger Wirkstoffforschungsexpertise mit der ZNS-Expertise von ENS strategisch besonders gut passt, hat sich kürzlich durch den Abschluss einer dreijährigen Kooperation mit Boehringer Ingelheim (BI) bestätigt. Sie wurde im September 2004 veröffentlicht. In deren Rahmen arbeiten Evotec, ENS und BI zusammen, um Arzneistoffe zu identifizieren und zu entwickeln, die mit G-Proteingekoppelten Rezeptoren (GPCRs) interagieren. ENS ist zudem im Jahr 2003 eine vierjährige strategische Kooperation mit dem führenden japanischen Pharmaunternehmen Takeda eingegangen, in der neuartige Zielstrukturen identifiziert und validiert werden, die Ursache für die Ausprägung und das Voranschreiten der Alzheimer'schen Erkrankung sein sollen.
 
ENS wurde im Mai 1999 von Evotec gegründet. Anfang 2004 wurde  Evotecs Beteiligung an ENS durch eine beträchtliche Venture-Kapital-Finanzierung auf eine Minderheit reduziert, um damit die Einlizenzierung und Weiterentwicklung der ZNS-Projekte von ENS sicherzustellen. Infolge dieser 25 Mio. Euro umfassenden Erstfinanzierung im März 2004, eine der größten auf dem deutschen Biotech-Sektor, halten TVM Techno Venture Management (München), 3i plc (London), MVM (London), Ventech (Paris) und Star Ventures (München) zusammen 66% an ENS. Die verbleibenden 34% werden von Evotec (22%) und weiteren Gründungsinvestoren (12%) gehalten.
 
Seit der Venture-Kapital-Finanzierung im Jahr 2004 sind die Entwicklungsprojekte von ENS erheblich fortgeschritten. Evotec ist davon überzeugt, dass der vollständige Rückkauf von ENS eine einzigartige Gelegenheit darstellt, um den Unternehmenswert im Sinne unserer Aktionäre zu steigern. Das Unternehmen wird wieder vollständig in die Evotec-Gruppe integriert und sein ZNS-Forschungsprogramm wird zum Kernbestandteil von Evotecs Wertschöpfungs-Strategie.
 
Analystenmeeting
Evotec OAI wird am 7. März um 10.00 Uhr ein Analystenmeeting in englischer Sprache in Frankfurt durchführen. Jörn Aldag, Vorstandsvorsitzender, Dr. Dirk Ehlers, Finanzvorstand, und Dr. John Kemp, Geschäftsführer von ENS, werden Ihnen Hintergrund und nähere Informationen zu dieser Meldung präsentieren.
 
Das Analystenmeeting wird live im Internet übertragen. Sie finden einen Link auf unserer Homepage: www.evotecoai.com.
 
Sie können die Präsentation auch per Telefon verfolgen. Dazu wählen Sie bitte: +49.(0)69.2222 2222.
 
Eine Aufnahme der Konferenz ist für weitere 24 Stunden unter der Telefonnummer +49.(0)69.22222 0418, Passcode: 4205232#, verfügbar. Zusätzlich wird der Webcast auf unserer Website unter: www.evotecoai.com - Investors - Webcasts archiviert.
 
Evotec OAI AG
Evotec OAI ist ein führendes Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmen. In Forschungskooperationen und eigenen Forschungsprogrammen entwickelt das Unternehmen neuartige pharmazeutische Wirkstoffe. Evotec OAI verfügt über ein vollständig integriertes Angebot innovativer Forschungslösungen vom Target bis in die Phasen der klinischen Studien. Ihr Leistungsspektrum reicht von der Bereitstellung biologischer Testsysteme und Screening bis hin zur Optimierung von chemischen Substanzen in der medizinischen Chemie und Wirkstoffherstellung. So hat sich Evotec OAI als bevorzugter Partner für pharmazeutische und Biotechnologie-Unternehmen weltweit etabliert. Mit über 600 Beschäftigten in Hamburg, Deutschland, und Oxford, England, ist Evotec OAI bestens positioniert, um durch ihre Ge-schäftsstrategie, die kurz- und langfristige Wachstumspotenziale sorgfältig gegeneinander aufwiegt, Wertschöpfung für ihre Partner, Aktionäre und Mitarbeiter zu schaffen.
Internet: www.evotecoai.com
 
Evotec Neurosciences GmbH
Evotec Neurosciences (ENS) ist ein innovatives Biotechnologieunternehmen, das sich mit der Erforschung und Entwicklung von Arzneistoffen zur Behandlung der Alzheimer'schen sowie weiterer neurologischer Erkrankungen befasst, für die ein hoher therapeutischer Bedarf besteht.
Die Aktivitäten der Gesellschaft basieren auf einer leistungsstarken Forschungsplattform, die das gesamte Spektrum innovativer Wirkstoffforschung umfasst. Sie integriert nahtlos die interne Expertise von ENS, Evotec OAIs führende Wirkstoffforschungsplattform und die wissenschaftliche Kompetenz etablierter Partner im Bereich der präklinischen und klinischen Forschung. ENS wurde im Mai 1999 gegründet und beschäftigt gegenwärtig 31 Mitarbeiter an ihren operativen Standorten in Hamburg und Zürich.
Internet: www.evotec-neurosciences.com
 

Kontakt: Anne Hennecke, Director, Investor Relations & Corporate Communications, Evotec OAI AG, Tel.: +49-40-56081-286, anne.hennecke@evotecoai.com