Evotec und Bayer entwickeln neue Therapien im Kampf gegen Nieren-Erkrankungen

 

  • Multi-Target-Allianz zur Überführung von first-in-class Wissenschaft und Wirkstoffforschung in neue Medikamente
  • Erfolgsbasierte Vertragsstruktur mit Meilensteinpotenzial von über 300 Mio. € und abgestuften Umsatzbeteiligungen 

 

Hamburg, 21. September 2016: Evotec AG (Frankfurter Wertpapierbörse: EVT, TecDAX, ISIN: DE0005664809) gab heute eine fünfjährige Multi-Target-Allianz mit Bayer bekannt. Im Rahmen der Zusammenarbeit sollen mehrere klinische Kandidaten für die Behandlung von Nierenerkrankungen, wie etwa chronische Nierenerkrankungen bei Patienten mit Diabetes, entwickelt werden. Beide Partner werden neuartige Zielmoleküle und umfangreiche, modernste Technologieplattformen in die Allianz einbringen und gleichermaßen für die präklinische Entwicklung potenzieller klinischer Kandidaten verantwortlich sein.

„Chronische Nierenerkrankungen stellen für Patienten schwere Erkrankungen dar, für die derzeit nur unzureichende Behandlungsoptionen verfügbar sind. Unsere neue Forschungsallianz mit Evotec ergänzt Bayers Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet, auf dem es immer noch einen hohen medizinischen Bedarf gibt“, sagte Professor Andreas Busch, Mitglied des Executive Committee der Pharmaceuticals Division von der Bayer AG und Head of Drug Discovery. „Wir freuen uns, die Zusammenarbeit mit einem so starken Partner wie Evotec im Rahmen  der Entwicklung neuer Wirkstoffkandidaten zum Wohl der Patienten fortzuführen.“ 

Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Diese Forschungsallianz legt einen besonderen Fokus auf chronische Nierenerkrankungen, der häufigsten Ursache von terminalem Nierenversagen. Derzeit stehen Patienten, die unter terminalem Nierenversagen leiden, Dialyse oder Nierentransplantation als einzige Behandlungsoptionen zur Verfügung, da es keine wirksamen Behandlungsmethoden gibt, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder umkehren können. Wir sind sehr stolz und freuen uns, unsere Bemühungen im Bereich Nierenerkrankungen, einem Bereich mit enormem ungedeckten medizinischen Bedarf, gemeinsam mit Bayer erweitern zu können.“ 

Im Rahmen der Vereinbarung erhält Bayer exklusiven Zugang zu ausgewählten Wirkstoffstrukturen sowie zu Evotecs CureNephron-Pipeline. Die Verantwortung für eine anschließende Entwicklung und Vermarktung geeigneter Kandidaten wird allein bei Bayer liegen. Die Zahlungen an Evotec, bestehend aus Forschungszahlungen und einer nicht bekannt gegebenen Lizenzgebühr, werden im Verlauf der Partnerschaft mindestens 14 Mio. € betragen. Darüber hinaus hat Evotec Anspruch auf präklinische, klinische und umsatzabhängige Meilensteinzahlungen von potenziell über 300 Mio. € sowie abgestufte Umsatzbeteiligungen im unteren zweistelligen Prozentbereich auf Umsätze der Produkte, die aus der Zusammenarbeit hervorgehen. 

Im Jahr 2012 sind Bayer und Evotec bereits  eine fünfjährige strategische Partnerschaft zur Behandlung von  Endometriose eingegangen, die sich derzeit im vierten Jahr befindet. Im Rahmen der Partnerschaft wurden bisher vier präklinische Kandidaten entwickelt und ein klinisches first-in-class Programm initiiert.

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ÜBER NIERENERKRANKUNGEN 

Bei einer chronischen Nierenerkrankung wird ein progressiver Verlust der Nierenfunktion über mehrere Monate oder Jahre beobachtet, der durch die sukzessive Substitution der funktionellen Einheiten der Niere (Nephrons) durch Bindegewebsstrukturen charakterisiert wird. Die fortschreitende Zerstörung der Nephrone verursacht eine Veränderung der glomerulären Filtrationsrate, häufig gefolgt von einem terminalen Nierenversagen (end-stage renal disease, „ESRD“), was Dialysebehandlungen oder Nierentransplantationen erforderlich macht. Zu den zugrunde liegenden Hauptursachen für die Entwicklung von chronischen Nierenerkrankungen gehören Diabetes, hoher Blutdruck und Nierenentzündungen (Glomerulonephritis). Diabetische Nierenerkrankungen, weltweit die häufigste Ursache von ESRD, werden durch metabolische und hämodynamische Veränderungen bei Diabetes Mellitus Typ 1 und Typ 2 hervorgerufen. 

ÜBER CURENEPHRON 

CureNephron ist eine gemeinsame Initiative von Evotec, der Harvard University, dem Brigham and Women’s Hospital und der University of Southern California im Bereich Nierenerkrankungen. Die Initiative wurde 2012 ins Leben gerufen und unterstreicht den Wert von Evotecs Modell der akademischen Brücke, woraus hervorragende wissenschaftliche Ansätze von akademischen Einrichtungen in einen Pharmakontext überführt werden. Im Rahmen von CureNephron werden systematische und neue innovative Ansätze zur Identifizierung relevanter Mechanismen im Bereich Nierenerkrankungen verfolgt. Dabei wird ein besonderer Fokus auf Mechanismen gelegt, die das Potenzial haben, das Fortschreiten der Erkrankung signifikant zu verlangsamen oder gänzlich zu stoppen. Durch CureNephron sollen neue therapeutische Targets sowie Biomarker gefunden und entwickelt werden, die eine verbesserte Diagnose, Überwachung sowie Behandlung von chronischen und akuten Nierenleiden ermöglichen. 

ÜBER BAYER 

Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Agrarwirtschaft. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen den Menschen nützen und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Gleichzeitig will der Konzern Werte durch Innovation, Wachstum und eine hohe Ertragskraft schaffen. Bayer bekennt sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit und handelt als „Corporate Citizen“ sozial und ethisch verantwortlich. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte der Konzern mit rund 117.000 Beschäftigten einen Umsatz von 46,3 Milliarden Euro. Die Investitionen beliefen sich auf 2,6 Milliarden Euro und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 4,3 Milliarden Euro. Diese Zahlen schließen das Geschäft mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen ein, das am 6. Oktober 2015 als eigenständige Gesellschaft unter dem Namen Covestro an die Börse gebracht wurde. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.com. 

ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN

Diese Pressemitteilung enthält bestimmte vorausschauende Angaben, die Risiken und Unsicherheiten beinhalten. Derartige vorausschauende Aussagen stellen weder Versprechen noch Garantien dar, sondern sind abhängig von zahlreichen Risiken und Unsicherheiten, von denen sich viele unserer Kontrolle entziehen, und die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von denen abweichen, die in diesen zukunftsbezogenen Aussagen in Erwägung gezogen werden. Wir übernehmen ausdrücklich keine Verpflichtung, vorausschauende Aussagen hinsichtlich geänderter Erwartungen der Parteien oder hinsichtlich neuer Ereignisse, Bedingungen oder Umstände, auf denen diese Aussagen beruhen, öffentlich zu aktualisieren oder zu revidieren.

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