Am Hauptsitz von Evotec in Hamburg wird derzeit ein neues Laborgebäude errichtet. Das 12.000 Quadratmeter große Gebäude soll vor allem für Labore für die innovative Forschung mit menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen ("iPSCs") genutzt werden. Diese vielseitigen Zellen bieten die Möglichkeit, Arzneimittel in menschlichen Zellmodellen zu testen. Die Erweiterung wird voraussichtlich im Jahr 2024 abgeschlossen sein.
Dr. Werner Lanthaler, Chief Executive Officer von Evotec, kommentierte: „Wir fühlen uns geehrt, von der Stadt Hamburg und der IFB Hamburg für eine Förderung aus dem EFRE/REACT-EU-Programm ausgewählt worden zu sein. Die Erweiterung unserer HTS-Anlagen in Hamburg, die seit Anfang 2023 in Betrieb sind, zusammen mit unseren bestehenden Anlagen an Evotecs zweitem HTS-Standort in Toulouse, ermöglicht es uns, unsere eigene Forschung auszubauen und noch mehr Partner zu bedienen, um Hamburg als Wirtschafts- und Forschungsstandort zu stärken.”
Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Vor nicht allzu langer Zeit haben wir noch erlebt, wie uns Covid-19 global vor riesige Probleme stellte – heute wird hier an Lösungen für dieses und vergleichbare Probleme der Zukunft geforscht. Ich bin tief beeindruckt, mit welcher Innovationskraft die Hamburger Firma Evotec Forschung und Entwicklung auf Weltniveau vorantreibt. Der Bereich Life Sciences spielt für die Wirtschaft in der Metropolregion eine wichtige Rolle: Zahlreiche Weltmarktführer, aber auch kleine und mittlere Unternehmen aus Medizintechnik, Biotech und Pharma leisten von hier aus einen Beitrag für die weltweite Gesundheitsversorgung.”
Ralf Sommer, Vorstandsvorsitzender der Hamburgischen Investitions- und Förderbank, fügte hinzu: „Mit der Erweiterung der Evotec-Forschungsanlagen tragen die europäischen EFRE-/REACT-EU-Mittel dazu bei, dass wir durch eine beschleunigte Medikamentenentwicklung auf mögliche zukünftige Pandemien besser vorbereitet sind. Darüber hinaus werden dank der Förderung der Innovationsstandort Hamburg weiter ausgebaut und neue hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Hansestadt entstehen.”
Über Hochdurchsatz-Screening
Hochdurchsatz-Screening (engl. High-Throughput Screening, „HTS“) ist eine Technologie zur Entdeckung neuer therapeutischer Wirkstoffe. Eine große Zahl Substanzen wird in der HTS-Anlage auf ihre Wechselwirkung mit bestimmten Zielstrukturen untersucht. Durch die Interaktion soll ein bestimmter therapeutischer Effekt erreicht werden. Die Automatisierung des Screenings ermöglicht es, Substanzbibliotheken mit mehreren Millionen sogenannter „Compounds“ innerhalb weniger Tage zu screenen. Die Technologie basiert auf der Forschung von Evotec-Mitgründer Prof. Manfred Eigen und ahmt die Evolution in der Natur nach, in der (fast) alle möglichen Kombinationen ausprobiert werden – und sich die erfolgreichen Verbindungen schließlich durchsetzen. „Evolutionäre Technologie“ war auch namensgebend für Evotec, das im Jahr 2000 das erste auf Mikroliter miniaturisierte System für Hochdurchsatz-Screening auf den Markt brachte.
Über PRROTECT
Zur Vorbereitung auf zukünftige Pandemien hat Evotec die weltweite Netzwerkinitiative PRROTECT (pandemic Preparedness and Rapid RespOnse TEChnology plaTform) initiiert. PRROTECT baut auf Evotecs bestehendem Portfolio antiviraler Therapeutika auf und setzt die Plattform des Unternehmens ein, um die existierende multimodale Pipeline gegen virale Bedrohungen weiter auszubauen und gleichzeitig die Zeitlinien zur Erforschung und Entwicklung neutralisierender Antikörper zu beschleunigen und ein flexibles Produktionsnetzwerk aufzubauen, um im Fall einer zukünftigen Pandemie solche Therapeutika schnell liefern zu können.