Evotec und Forge Therapeutics gehen strategische Allianz gegen 'Supererreger' ein

 

  • Kombination aus innovativen Chemieforschungsaktivitäten und modernster Wirkstoffforschungsplattform im Bereich Anti-Infektiva

 

Hamburg, 09. Dezember 2016: Evotec AG (Frankfurter Wertpapierbörse: EVT, TecDAX, ISIN: DE0005664809) gab heute eine strategische Allianz mit Forge Therapeutics, Inc. ("Forge") bekannt. Im Rahmen der Zusammenarbeit soll das neue Projekt im Bereich gramnegativer Antibiotika, die auf LpxC einwirken sollen, zur Behandlung bakterieller Infektionen, darunter auch Infektionen, die durch resistente sogenannte "Supererreger" verursacht werden, vorangebracht werden. Seit über 15 Jahren wird LpxC als vielversprechende antibakterielle Zielstruktur angesehen, doch bisher war es aufgrund fehlender geeigneter chemischer Ansätze nicht möglich, die Struktur weiter zu erforschen. Forge hat seine proprietäre Bibliothek aus metallbindenden Pharmakophoren sowie seine Prozesse eingesetzt und war in der Lage, potente Inhibitoren von LpxC zu identifizieren, auf die ein Wirkstoff einwirken könnte. 

Die Bemühungen im Rahmen der Allianz werden sich in erster Linie auf die Leitstrukturoptimierung dieser Inhibitoren richten, um in den nächsten Jahren einen Entwicklungskandidaten zu identifizieren. Evotec wird mit einem Team von mehr als 10 Wissenschaftlern ihre führenden Kapazitäten und Kompetenzen in den Bereichen Biochemie, Mikrobiologie, Medizinalchemie, strukturelle Biologie, Chemieinformatik, ADME/PK-Analytik und Projektmanagement in die Zusammenarbeit einbringen. 

"Antibiotika mit neuen Wirkmechanismen werden dringend benötigt, um die bisher nicht behandelbaren Infektionen infolge von resistenten gramnegativen Bakterien zu behandeln", sagte Zachary A. Zimmerman, Ph.D., CEO von Forge Therapeutics. "Unsere LpxC-Inhibitoren haben sich in vitro als stabil und potent sowie vorläufige Wirksamkeit in vivo bewiesen. Wir freuen uns sehr, im Bereich Leitstrukturoptimierung mit Evotec zusammenzuarbeiten, da das Unternehmen erhebliche präklinische Expertise in diesem Bereich hat und über die nötige Größe verfügt, um die Entwicklung unserer neuartigen Antibiotika angesichts der wachsenden globalen Herausforderung zu beschleunigen." 

"Im Bereich Antibiotika waren in den vergangenen 30 Jahren nur sehr wenige Innovationen zu verzeichnen. Die Forschung in diesem Bereich benötigt daher erhebliche intellektuelle und finanzielle Anreize, um das Thema der Resistenz zu adressieren", sagte Dr Mario Polywka, Chief Operating Officer von Evotec. "Das neuartige LpxC-Programm von Forge in Verbindung mit Evotecs einzigartiger Wirkstoffforschungsplattform und -expertise ist daher sehr vielversprechend, um dieses Thema anzugehen. Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit mit unserem neuen Partner Forge."

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Doodle Fact sheets
ÜBER LPXC 

LpxC ist ein konserviertes gramnegatives Bakterium und ist nicht in grampositiven Bakterien oder menschlichen Zellen vorhanden. Weitere LpxC-Inhibitoren wurden durch Biopharmaunternehmen in der Vergangenheit erforscht. Chemische Einschränkungen (z. B. Hydroxamsäure) haben diese Substanzen, die nur begrenzte Eigenschaften als potenzielle Zielstrukturen aufwiesen, allerdings als unwirksam belegt. Infolgedessen existieren derzeit keine zugelassenen Therapeutika, die auf LpxC einwirken. Forge hat mithilfe seiner innovativen Chemieplattform neuartige Nicht-Hydroxamsäure-basierte Inhibitoren von LpxC entwickelt, die in Tiermodellen mit gramnegativen Infektionen Sicherheit und Wirksamkeit bewiesen haben und in der Lage sind, gramnegative Supererreger zu behandeln, bei denen andere Antibiotika bisher gescheitert sind. 

ÜBER FORGE THERAPEUTICS, INC. 

Forge Therapeutics, Inc. ("Forge") ist ein Startup, das seine neuartige Chemieplattform für die Entwicklung niedermolekularer Inhibitoren einsetzt, die auf Metalloproteine einwirken. Metalloproteine sind Proteine, die Metallionen für ihre biologischen Funktionen benötigen; sie stellen über 1/3 aller Proteine im menschlichen Körper dar. Forge verfolgt hierzu einen proprietären Ansatz bestehend aus molekularer Modellierung für rationales Wirkstoffdesign und tiefgehendem Wissen und Expertise bioinorganischer Chemie. Der Unternehmensname Forge Therapeutics geht auf die zwei Definitionen des englischen Begriffs forge zurück: (1) die Manipulation (Inhibition) eines Metallgegenstands (Metalloprotein) und (2) das stetige Voranschreiten mit einer Absicht (das Forge-Team). Forge Therapeutics, Inc. hat seinen Hauptsitz in San Diego, Kalifornien. Weitere Informationen finden Sie unter www.ForgeTherapeutics.com.
Kontakt: Info@ForgeTherapeutics.com 

ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN

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