Evotec OAI meldet aktualisierte Jahresprognosen













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Hamburg, Deutschland | Abingdon, England - Evotec OAI AG, Hamburg (Neuer Markt: EVT), gibt heute die Umsatzzahlen für das dritte Quartal 2002 sowie eine Aktualisierung der Unternehmensprognosen für das Geschäftsjahr 2002 bekannt.
 
"Auf der Basis unserer exzellenten langjährigen Kundenbeziehungen zu den führenden Pharma- und Biotechnologieunternehmen wie Novartis, Pfizer, GlaxoSmithKline, Merck, Amgen und Vertex haben wir in den ersten neun Monaten 2002 trotz ungünstiger Marktbedingungen unseren starken Wachstumskurs fortgesetzt. Wir stehen derzeit jedoch vor einer Periode geringeren allgemeinen Marktwachstums infolge der Depression an den Kapitalmärkten und des Ergebnisdruckes auf Seiten unserer Kunden. Wir sind unverändert zuversichtlich, dass wir mit unseren proprietären Technologien und unserem hervorragenden Prozess Know-how in der Wirkstoffforschung die Grundlage dafür geschaffen haben, unser Wachstums-tempo in den Folgejahren weiter aufrechtzuerhalten", sagte Jörn Aldag, Vorstandsvorsitzender von Evotec OAI.
 
In den ersten neun Monaten des Jahres 2002 erzielte Evotec OAI einen Umsatz von 47,4 Mio. Euro und damit ein Wachstum von 20% gegenüber der Vorjahresperiode. Diese solide Entwicklung entspricht unserer Erwartung von 20 bis 30% Umsatzwachstum pro Jahr. Zur Sicherung ihrer Liquidität halten gegenwärtig jedoch bestimmte Kunden Aufträge zurück. Angesichts dieser Situation erwarten wir für das Jahr 2002 insgesamt nur ein Umsatzwachstum von 8 bis 14%. Wir halten dagegen nach wie vor an unserer Einschätzung fest, dass mittel- bis langfristig ein Umsatzwachstum von 20 bis 30 % pro Jahr wahrscheinlich ist. Im Detail stellt sich die Geschäftsentwicklung wie folgt dar:
 

Unsere Forschungsdienstleistungen im Bereich der Discovery-Biologie und -Chemie (ohne die Dienstleistungen der Chemikalienherstellung für die Klinik), die etwa 60% des erwarteten Umsatzes 2002 ausmachen, entwickeln sich entsprechend unseres Geschäftsplans sehr gut, mit guten Perspektiven. Sie haben in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 27,7 Mio. Euro erzielt, ein Anstieg von 24% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auf Basis unseres Vertragsabschlusses mit Merck sowie dem aktuellen Stand unserer Vertragsverhandlungen für neue Aufträge erwarten wir ein solides Wachstum für 2003.
Gleichzeitig verzeichneten wir im Bereich der Chemikalienherstellung für die klinische Entwicklung (ca. 25% unseres erwarteten Umsatzes für 2002) in den vergangenen drei Monaten einen Auftragsrückgang. Die Visibilität für neue Aufträge hat hier zudem abgenommen. Dies liegt einerseits an den Sparmaßnahmen, zu denen sich viele Biotechnologieunternehmen zur Sicherung ihrer Liquidität gezwungen sehen, und die sie zu Lasten eines zügigen Erreichens ihrer nächsten Meilensteine in den klinischen Phasen vornehmen. Andererseits schränken auch große Pharmaunternehmen gegenwärtig das Niveau ihrer Outsourcingaktivitäten ein. Obwohl in der Chemikalienherstellung normalerweise der Anteil an kurzfristig erteilten Aufträgen sehr hoch ist, erwarten wir in diesem Jahr kein Wachstum mehr in diesem Bereich.
Die Verzögerung der Unterzeichnung eines großen Auftrages bei Evotec Technologies hat zu einer Verlagerung des Umsatzes im Instrumenten- und Technologiegeschäft in das nächste Geschäftsjahr geführt.
Wir erwarten allerdings beträchtliche zusätzliche Aufträge sowohl im Bereich Forschungsdienstleistungen als auch bei Instrumenten und Technologien.
Mit einem gesicherten Umsatz von über 66 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2002 sowie auf Basis des aktuellen Standes unserer Vertragsverhandlungen sind wir zuversichtlich, einen Jahresumsatz von 68 Mio. Euro bis 72 Mio. Euro in 2002 zu erzielen.
Auf Basis dieser Umsatzentwicklung erwartet Evotec OAI, den
EBITDA-Break-even erst im Geschäftsjahr 2003 zu erreichen. Wir gehen heute davon aus, dass sich das EBITDA im Geschäftsjahr 2002 zwischen -3 Mio. Euro und -6 Mio. Euro (2001: -1,0 Mio. Euro) bewegen wird. Dies ist die Folge davon, dass wir unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung auf hohem Niveau aufrechterhalten haben sowie dass unsere Chemieproduktionsanlage in Abingdon nicht voll ausgelastet ist; dies ist ein Geschäft mit einem hohen Anteil an nicht kurzfristig veränderbaren fixen Kosten.
Auf Grundlage unserer liquiden Mittel, vielversprechender Vertragsverhandlungen über eine Reihe neuer Aufträge und unserer eingeleiteten Maßnahmen für Kosteneinsparungen und Kapazitätsanpassungen sind wir zuversichtlich, kein weiteres Kapital für die Einhaltung unseres Geschäftsplans von der Börse zu benötigen. 

 
Schwierige Kapitalmarktlage beeinflusst Umsatzwachstum 2002
Evotec OAIs Kundenbasis teilt sich in Pharma- und Biotechnologieunternehmen auf. Kleine Biotechnologieunternehmen trugen zu annähernd einem Drittel zum Umsatz 2001 bei. Diese Kundengruppe ist am meisten von der aktuellen Kapitalmarktlage betroffen. Mitte des vergangenen Jahres haben wir begonnen, uns verstärkt auf große Pharma- und große Biotechnologieunternehmen zu fokussieren. Während kleine Biotechnologieunternehmen Projekte zeitlich nach hinten verschieben, führen jedoch auch Pharma- und große Biotechnologieunternehmen Maßnahmen zur Kosteneinsparung durch. Wir stehen derzeit in zahlreichen vielversprechenden Verhandlungen für neue Vertragsabschlüsse. Umsätze aus Projekten, die nicht bis November gestartet worden sind, können jedoch zu einem großen Umfang nicht mehr im aktuellen Geschäftsjahr realisiert werden. Verspätungen im Abschluss einiger bis heute erwarteter neuer Aufträge führten zu der Entscheidung, unsere Ziele für das aktuelle Geschäftsjahr anzupassen.
 
Evotec OAI führt Kosteneinsparungsmaßnahmen und Kapazitätsanpassungen durch
In der Vergangenheit ist der wesentliche Teil unserer Forschungs- und Entwicklungskosten in unsere innovative und überlegene Wirkstoffforschungsplattform geflossen. Wir haben die Entwicklung der EVOscreen®-Plattform nun abgeschlossen und konzentrieren unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zunehmend auf weitere Wirkstoffforschungs-Prozesse und -Programme. Wir haben uns entschieden, uns von etwa 30 Mitarbeitern zu trennen, und unterstützen sie gegenwärtig bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz in anderen Unternehmen außerhalb der Evotec OAI-Gruppe. Solange die schwierige Marktlage anhält, werden wir zudem unsere Aktivitäten in der Entwicklung von internen Programmen ausschließlich auf das Alzheimer-Projekt fokussieren. Wir haben zudem Maßnahmen zur Reduzierung unserer Verwaltungskosten um 20% im Jahr 2003 gegenüber 2002 eingeleitet. Diese Maßnahmen und Entscheidungen werden zu deutlichen Kosteneinsparungen führen. Wir haben zudem Investitionen, die nicht unmittelbar mit der Umsetzung unserer Strategie in Verbindung stehen, gestrichen oder verschoben. Auf der anderen Seite werden wir Investitionen in zukünftige Werttreiber fortsetzen. Dazu gehört die Erweiterung unseres ADME/T-Programmes sowie des Programmes in der computergestützten Chemie und ihre Integration in unser Dienstleistungsangebot. Innerhalb von Evotec Neurosciences (ENS) werden wir weiterhin unsere eigenen Wirkstoffforschungsprogramme verfolgen, um langfristig maximale Wertschöpfung unter Einsatz unserer leistungsstarken Plattform und unserer kontinuierlich wachsenden Expertise in der Wirkstoffforschung zu erzielen.
 
Evotec OAIs Liquititätssituation ist gut. Am Ende des dritten Quartals beliefen sich die liquiden Mittel auf 14,9 Mio. Euro. Auf der Basis unserer heutigen Prognosen wird der Bestand an liquiden Mitteln zum Ende des Jahres nicht zunehmen, aber auf etwa gleichem Niveau bleiben.
 
Evotec OAI wird den vollständigen Bericht zum dritten Quartal 2002 am 14. November 2002 veröffentlichen.
 
Evotec OAI AG
Evotec OAI verfügt über ein breites Angebot an hochwertigen Produkten und Dienstleistungen, die entscheidend dazu beitragen, die Identifizierung neuer pharmazeutischer Wirkstoffe effizienter zu gestalten und gleichzeitig das Risiko in diesem Prozess zu verringern. Durch die Integration hoch moderner proprietärer Technologien und Methoden in Biologie, Chemie und Screening ist das Unternehmen heute einzigartig positioniert und deckt vom Target bis zur klinischen Entwicklung alle wesentlichen Bereiche der Wirkstoffforschung und -entwicklung ab. Durch ein hohes Maß an Expertise und Erfahrung ist Evotec OAI der ideale Partner für Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen weltweit. Bis heute hat Evotec OAI über 1.200 Projekte mit 150 Unternehmen erfolgreich abgeschlossen. Dazu zählen die Top 20 Pharma- sowie bedeutende Biotechnologie-Unternehmen.
Evotec OAI beschäftigt mehr als 600 Mitarbeiter, vornehmlich an den beiden Hauptstandorten in Hamburg und Abingdon/England. Das Unternehmen hat Tochtergesellschaften in Euroopa und Nordamerika. Im Jahr 2001 erreichte Evotec OAI einen Umsatz von Euro 63,2 Millionen. Die Aktien des Unternehmens sind seit November 1999 am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (NM: EVT) gelistet.