Evotec OAI-Jahresabschluss 2001:Große Fortschritte und ein optimistischer Ausblick für 2002













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Umsatzsteigerung von 124 % auf 63,2 Mio. EUR


Wirkstoffforschungs-Dienstleistungen pro-forma um 21% gewachsen


Bereinigter Jahresfehlbetrag um 35 % auf -8,1 Mio. EUR reduziert


EBITDA von -1 Mio. EUR: Break-even in greifbarer Nähe


Positiver Cashflow im 4. Quartal 2001


Zahlreiche mehrjährige Kooperationen erneut erweitert und verlängert


Starke Auftragslage: mehr als 40 % des von Analysten erwarteten Umsatzes für 2002

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Hamburg, Deutschland | Abingdon, England - Im vergangenen Jahr hat Evotec OAI seine führende Position im Bereich Wirkstoffforschungs- und -entwicklungs-Dienstleistungen weiter ausgebaut. Die Übernahme der Chemiesparte (OAI) Ende 2000 und schnelles organisches Wachstum im Bereich Dienstleistungen für die Wirkstoffforschung haben den Umsatz der Evotec OAI-Gruppe um 124 % auf 63,2 Mio. EUR anwachsen lassen  (2000: 28,3 Mio. EUR). Wie erwartet, hat das vierte Quartal 2001 mit einem Umsatzanstieg von 28 % auf 23,6 Mio. EUR erheblich dazu beigetragen.
 
Im Bereich Wirkstoffforschungs-Dienstleistungen, unserem Hauptgeschäftsbereich, haben wir ein signifikantes Wachstum erzielt. Der Umsatz erhöhte sich um 234 % auf 51,7 Mio. EUR (2000: 15,5 Mio. EUR). Im Proforma-Jahresvergleich erreichten wir ein Wachstum (incl. der Chemie-Sparte (OAI) für das Gesamtjahr 2000) von 21 % (2000: pro-forma: 42,9 Mio. EUR). Dies entspricht unserer erwarteten Umsatzsteigerung pro Jahr und ist im ersten vollen Jahr nach dem Zusammenschluss, das für viele Unternehmen eine Zeit der Konsolidierung bedeutet, besonders bemerkenswert.
 
Der Geschäftsbereich Wirkstoffforschungs-Technologien und -Instrumente hat 11,5 Mio. EUR (2000: 12,8 Mio. EUR) zum Gesamtumsatz beigetragen. Der Umsatz von unserem EVOscreenâ-Technologie-Entwicklungs-Konsortium (GlaxoSmithKline, Pfizer, Novartis) blieb aufgrund auslaufender Verträge erwartungsgemäß hinter dem Vorjahresniveau zurück. Demgegenüber ist der Umsatz bei Instrumenten und Verbrauchsmaterialien, die nicht mit dem Konsortium in Verbindung stehen, um eindrucksvolle 455 % auf 4,6 Mio. EUR (2000: 0,8 Mio. EUR) gestiegen.
Wir haben uns entschlossen, für den Jahresabschluss die neuen Richtlinien zur Umsatzrealisierung gem. US-GAAP und US-GAAS anzuwenden, die im Jahr 2001 verabschiedet wurden. Gem. dieser Vorschriften verschieben sich 2,5 Mio. EUR des Umsatzes aus dem vierten Quartal 2001 in das erste Quartal 2002.
 
Insgesamt, insbesondere durch das starke Wachstum im Geschäftsbereich Wirkstoffforschungs-Dienstleistungen, haben wir einen Pro-forma-Umsatzanstieg von 14 % (2000 pro-forma: 55,7 Mio. EUR) erzielt.
 
Zahlreiche Kooperationen erweitert und neue Verträge unterzeichnet. Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir unsere langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit praktisch allen großen Pharma- und Biotechnologieunternehmen der Welt fortgesetzt. Die hohe Qualität unserer Dienstleistungen ist durch Folgeaufträge erneut bestätigt worden. Wir haben zahlreiche mehrjährige Kooperationsvereinbarungen erweitert und verlängert. Dazu gehören Serono, Pharmacia, Amgen, Vertex, Curis, Biogen und Pfizer. Darüber hinaus haben wir unsere Kundenbasis beträchtlich erweitert. Dank unserer führenden Technologien, einem erweiterten Dienstleistungsangebot und erhöhter Kapazität im Bereich Marketing und Vertrieb haben wir zahlreiche neue Verträge abgeschlossen, darunter ein sehr bedeutsamer Vertrag über die Synthese chemischer Substanzbibliotheken für Merck & Co.
 
Kunden greifen zunehmend auf unser gesamtes Dienstleistungsangebot zurück. Im vergangenen Jahr sind wir eine Reihe von Forschungskooperationen mit Unternehmen eingegangen, die sowohl auf den Biologie- als auch den Chemie-Bereich unserer Forschungsplattform zurückgreifen. Unsere Partnerschaft mit MediGene beispielsweise, in der wir gemeinsam einen IND-Kandidaten für ein neuartiges Target entwickeln, erfordert die Verbindung und Integration aller unserer Aktivitäten. Heute hat Evotec OAI den Abschluss eines neuen Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsvertrages mit SiREEN, einem deutschen Biotechnologieunternehmen, bekannt gegeben. Diese Vereinbarung umfaßt die Identifizierung und Synthese neuartiger Therapeutika auf Basis niedermolekularer chemischer Verbindungen. Viele unserer heutigen Kunden, wie z.B. Pharmacia und Serono haben das Dienstleistungsspektrum, das sie von Evotec OAI in Anspruch nehmen, ausgeweitet.
 
Weiterhin starker Fokus auf F&E. Die Aufwendungen für F&E sind um 25% auf 23,0 Mio. EUR (2000: 18,5 Mio. EUR) bzw. auf Pro-forma-Basis um 18% (2000 pro-forma: 19,5 Mio. EUR) gestiegen. Das Jahr 2001 markiert eine Veränderung in unserem F&E-Portfolio: Wir haben so stark wie nie zuvor in die Entwicklung unserer Technologieplattform investiert - insbesondere in die ultra-Hochdurchsatz-Screening (uHTS) -Plattform EVOscreenâ Mark III. Für das kommende Jahr planen wir jedoch einen Rückgang der Investitionsausgaben in diesem Bereich. Wir werden statt dessen unsere F&E-Aktivitäten in Bezug auf die Erweiterung unseres Assay-Portfolios und unsere Expertise in der Targetforschung weiter steigern, um so die Qualität unseres integrierten Wirkstoffforschungs-Angebots weiter zu erhöhen.
 
Operatives Ergebnis - Verbesserung vor Abschreibung des Goodwill u.a., effektiv und pro-forma. Im Jahr 2001 haben wir trotz weiter steigender F&E-Ausgaben erstmals den operativen Verlust vor Firmenwertabschreibungen und Abschreibungen anderer immaterieller Vermögensgegenstände aus der Akquisition von OAI und Genion (Goodwill u.a.) im Jahresvergleich gesenkt. Das Ergebnis verbesserte sich um 11 % auf -12,8 Mio. EUR (2000: -14,4 Mio. EUR). Selbst auf Pro-forma-Basis hat sich der bereinigte operative Verlust um 4 % verringert (2000 pro-forma: -13,3 Mio. EUR). Die nicht liquiditätswirksamen Aufwendungen von 139,6 Mio. EUR eingerechnet, belief sich das operative Ergebnis auf insgesamt -152,5 Mio. EUR im Vergleich zu -48,9 Mio. EUR im Jahr 2000. Dieser Rückgang ist das Ergebnis der vollen Konsolidierung von OAI - und damit der Abschreibungen des Goodwill u.a. (2000 beinhaltet diese Abschreibungen lediglich im vierten Quartal).
 
Goodwill-Abschreibungen entfallen ab 1. Januar 2002. Goodwill soll ab dem 1. Januar 2002 nicht mehr abgeschrieben, sondern statt dessen mindestens einmal jährlichen im Hinblick auf eine Wertberichtigung geprüft werden. Immaterielle Vermögensgegenstände werden jedoch weiter abgeschrieben. Zum 31. Dezember 2001 haben wir bereits 39 % der ursprünglichen Position an Goodwill u.a. aus der Akquisition von OAI und Genion abgeschrieben.
 
Jahresfehlbetrag vor Goodwill u.a. um 35 % verbessert. Der Jahresfehlbetrag wurde bereinigt um nicht liquiditätswirksame Effekte in Verbindung mit der Abschreibung des Goodwill u.a. aus Akquisitionen auf -8,1 Mio. EUR (2000: -12,4 Mio. EUR) deutlich reduziert. Inklusive Goodwill u.a. betrug der Fehlbetrag -147,8 Mio. EUR.
 
Der Verlust pro Aktie, bereinigt um die Sondereffekte aus Akquisitionen, verbesserte sich um 50 % auf -0,23 EUR (2000: -0,46 EUR).
 
EBITDA-Break-even in greifbare Nähe gerückt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat sich im Jahr 2001 deutlich verbessert. Im dritten Quartal 2001 haben wir zum ersten Mal ein positives EBITDA erreicht. Dieser Trend setzte sich im vierten Quartal fort, so dass wir mit einem Anstieg um 89 % auf -1,0 Mio. EUR (2000: -9,5 Mio. EUR) - über das volle Jahr gerechnet - kurz vor dem EBITDA-Break-even stehen. Auch auf Pro-forma-Basis verbesserte sich das EBITDA um 74%. Das EBITDA pro Aktie ist um 0,32 - auf Pro-forma-Basis um 0,08 EUR - auf
-0,03 EUR gestiegen.
 
Positiver Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit einschließlich Zahlungen ausstehender akquisitionsbedingter Summen an Banken und Anwälte belief sich auf -2,5 Mio. EUR (2000: -14,6 Mio. EUR). Ohne Berücksichtigung dieser Kosten war der operative Cashflow bereits positiv. In 2001 lag dem Verbrauch liquider Mittel der Jahresfehlbetrag aus laufender Geschäftstätigkeit zugrunde. Der Nettomittelabfluss aus der Investitionstätigkeit belief sich auf -10,2 Mio. EUR.
 
Im vierten Quartal 2001 haben wir aufgrund des hohen Umsatzniveaus einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erzielt, was zu einer Erhöhung der liquiden Mittel gegenüber dem dritten Quartal 2001 beigetragen hat. Am 31. Dezember 2001 betrug unsere Liquidität einschließlich  Wertpapieranlagen 27,8 Mio. EUR.
 
Starke Investitionen in die weitere Verbesserung unserer Dienstleistungsplattform. Im Jahr 2001 haben wir die Kapazität und unser Leistungsvermögen im Bereich Biologie und Chemie beträchtlich gestärkt. Insgesamt haben wir 17,5 Mio. EUR investiert, die nahezu vollständig auf das Anlagevermögen entfielen. Davon begünstigt sind Projekte wie die Fertigstellung der neuen Pilotanlage, zusätzliche Labors in Abingdon und den Bau der Screening-Factory in Hamburg. Außerdem haben wir neue Laborausrüstungen gekauft und unser eigenes Mark III-System für Screeningaktivitäten in Hamburg aufgebaut.
 
Optimistischer Blick in die Zukunft. Wir sind in einem Markt tätig, der enorme Wachstumschancen bietet. Die Notwendigkeit, Effizienz und Output zu steigern, veranlasst Pharmaunternehmen, ihre Investitionen in F&E kontinuierlich zu erhöhen und Aktivitäten in Wirkstoffforschung und
-entwicklung verstärkt auszulagern. Da unser integriertes Produkt- und Dienstleistungsangebot nahezu alle erfolgskritischen Phasen zur Identifizierung neuer Wirkstoffe abdeckt, sind wir weltweit ein idealer Partner für Pharma- und Biotechnologieunternehmen. Anfang 2002 ist unsere Auftragslage besser als je zuvor in der Geschichte unseres Unternehmens, sowohl im Hinblick auf das absolute Auftragsniveau als auch anteilig bezogen auf den erwarteten Jahresumsatz: sie deckt bereits mehr als 40 % des von den Analysten erwarteten Umsatzes (Konsens) für 2002 ab. Auf dieser Basis sind wir sehr zuversichtlich, unser geplantes Umsatzwachstum im Dienstleistungsbereich von mehr als 20% pro Jahr auch 2002 zu erreichen und stehen dem Analysten-Konsens positiv gegenüber. Durch die Verschiebung von EUR 2,5 Mio. in das erste Quartal 2002 erwarten wir einen überdurchschnittlichen Umsatzanstieg in diesem Quartal im Vergleich zum Vorjahr.
 
Da der Goodwill aus Akquisitionen ab 2002 nicht länger abgeschrieben wird, erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr eine deutliche Verbesserung unseres Betriebsergebnisses. Abschreibungen werden erheblich niedriger sein und sich auf Positionen, die über den Firmenwert hinaus anfallen, beschränken. Zudem erwarten wir, dass sich der Aufwärtstrend beim EBITDA und beim operativen Ergebnis vor Abschreibungen des Goodwill u.a. im aktuellen Geschäftsjahr, bereinigt um saisonale Effekte, fortsetzen wird. Bisher war das erste Quartal immer unterdurchschnittlich, während wir im vierten Quartal die besten Ergebnisse erzielten.