Die NCL-Stiftung geht gemeinsam mit Evotec und der Universität Hamburg neue Wege im Bereich der Kinderdemenz-Forschung

  

Hamburg, 22. Oktober 2018:
Die NCL-Stiftung gibt heute bekannt, mit dem Biotechnologieunternehmen Evotec AG (Frankfurter Wertpapierbörse: EVT, MDAX, TecDAX, ISIN: DE0005664809) gemeinsam ein dreijähriges PhD-Programm im Rahmen der Kinderdemenz-Forschung zu unterstützen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Guido Hermey (Universität Hamburg), wird das PhD-Programm in den Räumlichkeiten und Laboren der Evotec AG stattfinden. Ein maßgeblicher Teil der Finanzierung wird in Form einer Förderung in Höhe von 50.000 Euro von der Heinrich Hartmann Stiftung getragen.

Die Kinderdemenz NCL (Neuronale Ceroid Lipofuszinose) ist eine Stoffwechselerkrankung des Gehirns. Betroffen sind Kinder, die in den meisten Fällen bereits im Grundschulalter erkranken und nur selten ihr 30. Lebensjahr erreichen. Für die Erkrankung gibt es bislang kaum Therapiemethoden und Heilmittel. NCL unterteilt sich in 13 verschiedene Formen, bei denen der Fehler jeweils in einem anderen Gen liegt. Das Ziel des Projektes ist es, die Funktion des CLN3-Proteins im vollen Umfang zu verstehen. Die juvenile NCL (CLN3) wird autosomal-rezessiv vererbt und ist die häufigste neurodegenerative Erkrankung des Kindesalters.

Die geförderte Doktorandin erhält im Rahmen ihres PhD-Programms die Möglichkeit, auf das umfangreiche wissenschaftliche Know-how sowie Evotecs Drug-Discovery-Infrastruktur zuzugreifen, mit Hilfe derer neue Systeme zur Wirkstofftestung entwickelt und validiert werden können. Dies alles stellt weitere, essentielle Schritte in Richtung Medikamentenentwicklung zur Heilung der tödlich verlaufenden Kinderdemenz NCL dar.

Der Vorstand der NCL-Stiftung, Dr. Frank Stehr, begrüßt das neue Projekt: „Wir sind sehr erfreut über die gemeinsame Forschungsallianz mit der Universität Hamburg und Evotec, einem etablierten Biotechnologiepartner und Pionier in der Verwendung stammzellbasierter Krankheitsmodelle in der Wirkstoffforschung und -entwicklung. Die Verbindung zwischen Akademie und der Industrie ist für die Forschung von großer Bedeutung. Diese Allianz könnte der nächste wichtige Schritt zur Therapierung von Kinderdemenz, eine tödliche, bislang kaum erforschte Stoffwechselkrankheit, sein.“

 

Über die Kinderdemenz NCL

NCL ist die Abkürzung für Neuronale Ceroid Lipofuszinose, eine Stoffwechselkrankheit die zur Folge hat, dass Protein- und Lipidablagerungen in den Zellen nicht mehr richtig abgebaut werden. Die Nervenzellen sterben dadurch zusehends ab. Erkrankte Kinder erblinden zunächst und verlieren zunehmend kognitive sowie motorische Fähigkeiten, bis sie schließlich sterben. Die kaum erforschte Krankheit ist erblich bedingt und bedeutet eine immense Belastung für die betroffenen Familien. Der dramatische Verlauf der Kinderdemenz NCL kann bisher weder verzögert noch gestoppt werden. Kaum eines der betroffenen Kinder wird älter als 30 Jahre. Da NCL sehr selten ist, findet die Krankheit weder in der Pharmaindustrie, noch in der breiten Öffentlichkeit genug Beachtung. 

Mehr Informationen zur Krankheit: https://www.ncl-stiftung.de/kinderdemenz-ncl/krankheit/

 

Über die NCL-Stiftung

Die NCL-Stiftung mit Sitz in Hamburg setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2002 aktiv für die nationale und internationale Forschungsförderung ein, um den von NCL betroffenen Kindern (ca. 700 in Deutschland und 70.000 weltweit) eine Aussicht auf bislang fehlende Therapie- und Heilungsansätze zu geben. Dieses Vorhaben wird durch die Initiierung, Finanzierung und Unterstützung von weltweiten Forschungsprojekten, Forschungskooperationen und gezielte Vernetzungsstrategien für die Bildung eines umfangreichen NCL-Netzwerkes intensiviert. Die Stiftung leistet darüber hinaus wichtige Aufklärungsarbeit bei Ärzten und sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Krankheit. Als Nachweis für einen verantwortungsvollen Umgang mit Spendengeldern darf die NCL-Stiftung das DZI-Spendensiegel führen. 

Mehr Informationen zur Stiftung: https://www.ncl-stiftung.de/

 

Ansprechpartner für die Presse:

Dr. Frank Stehr
Tel. +49 (0)40 69 66674-19
E-Mail: frank.stehr@ncl-stiftung.de