Onkologie
Janssen/ Immunbasierte Therapien
Im Januar 2023 gab Evotec bekannt, dass das Unternehmen eine strategische Zusammenarbeit und Lizenzvereinbarung mit Janssen Biotech eingegangen ist. Ziel der Kollaboration ist die Entwicklung von zielgerichteten immunbasierten first-in-class Therapien im Bereich Onkologie, die von Janssen vermarktet werden sollen. Die Vereinbarung wurde durch die Johnson & Johnson Innovation ermöglicht.
Die Kollaboration nutzt Evotecs Kompetenzen zur integrierten Wirkstoffforschung und entwicklung, sowie ihre Prozesse zur Produktionsoptimierung, einschließlich einer Option zur GMP-Herstellung der immunbasierten Therapien. Evotec und Janssen werden während der vorklinischen F&E-Phase eng zusammenarbeiten, während Janssen die Verantwortung für die klinische Entwicklung und Vermarktung übernehmen wird.
Neben Forschungszahlungen erhält Evotec eine Vorauszahlung in nicht bekanntgegebener Höhe und hat Anspruch auf erfolgsabhängige Forschungs- und kommerzielle Meilensteinzahlungen von über 350 Mio. US$, sowie mehrstufige Umsatzbeteiligungen an Produkten, die aus dieser Kooperation hervorgehen.
Kazia Therapeutics/ EVT801
Im April 2021 gab Evotec bekannt, dass das Unternehmen eine Lizenzvereinbarung sowie einen Rahmenvertrag mit dem australischen Biotechnologieunternehmen Kazia Therapeutics Limited geschlossen hat, das schwerpunktmäßig im Bereich Onkologie tätig ist. Im Rahmen dieser Vereinbarung vergibt Evotec eine exklusive, weltweite Lizenz für die Erforschung, Entwicklung und Kommerzialisierung ihres Onkologie-Programms EVT801 an Kazia.
EVT801 ist ein präklinischer, oral verfügbarer niedermolekularer Inhibitor des lymphatischen Wachstumsfaktor-Rezeptors VEGFR3, der ursprünglich in einer Kooperation von Evotec und Sanofi entwickelt wurde. Die hohe Selektivität von EVT801 für VEGFR3 gegenüber anderen VEGF-Rezeptoren unterscheidet den Wirkstoff von anderen niedermolekularen Multi-Kinase-Inhibitoren, die an mehrere VEGF-Rezeptoren binden und mit erheblicher Toxizität verbunden sind. EVT801 hat das Potenzial, besonders an VEGFR3 zu binden, um eine hohe Wirksamkeit sowohl gegen den Primärtumor als auch gegen lymphatisch bedingte Metastasen mit einem sehr günstigen Toxizitätsprofil zu kombinieren.
Evotec erhält eine geringe Abschlagszahlung sowie weitere Zahlungen für das Vorantreiben von EVT801 in die klinische Testphase und darüber hinaus, z. B. für die Entwicklung von Biomarkern und CMC. Darüber hinaus erhält Evotec Anspruch auf klinische und kommerzielle Meilensteinzahlungen von über 300 Mio. € sowie gestaffelte, einstellige Umsatzbeteiligungen am Nettoumsatz mit EVT801. Diese werden mit Sanofi, dem Forschungs- und Entwicklungspartner von EVT801, geteilt.
Im 4. Quartal 2021 gab Kazia den Start einer klinischen Phase I Studie mit EVT801 bekannt.